deutscher Redakteur und Schriftsteller; wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ostberliner Akademie der Wissenschaften 1984-1993, dann der vereinigten Berliner Akademie der Wissenschaften; Redakteur und 1991-2013 Chefredakteur der Zeitschrift "Sinn und Form"; Buchveröffentlichungen u. a.: "Pathosallergie und Ironiekonjunktur", "Requiem für einen Hund", "Lob der Autorität"
* 16. Mai 1948 Schwerin
Herkunft
Sebastian Kleinschmidt wurde am 16. Mai 1948 in Schwerin als siebtes Kind des Pfarrers und Predigers am Schweriner Dom, Karl Kleinschmidt (1902-1978), geboren. Der Vater war seit 1927 SPD-Mitglied und im Bund religiöser Sozialisten Deutschlands engagiert, saß in der NS-Zeit wegen "Beleidigung des Führers" im Zuchthaus, verlor sein Pfarramt und tauchte nach der Haftentlassung im Berliner Kabarett "Die Katakombe" unter. Nach 1945 kam er über seine erneute SPD-Mitgliedschaft automatisch in die SED, die Sozialistische Einheitspartei der DDR, und war 1949-1954 auch Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Als Publizist und ev.-luth. Pfarrer, der sich in kirchlichen Friedensgruppen engagierte und Kontakte zu Dissidentengruppen um Robert Havermann und Wolf Biermann pflegte, geriet er ins Visier der DDR-Staatssicherheit (Stasi).
Ausbildung
K. legte 1966 das Abitur ab und erwarb gleichzeitig, wie einige Jahre in der DDR üblich, einen Berufsabschluss zum Elektrosignalschlosser bei der Deutschen Reichsbahn. ...